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Winter 2024 - Frauensache

"Frauensache" von Lutz Hübner & Sarah Nemitz

Bevor die Frauenärztin Beate in den Ruhestand geht, möchte sie eine Nachfolgerin für ihre Praxis suchen. Als sich die junge Ärztin Hanna meldet, scheint alles perfekt an der jungen, engagierten und selbstbewussten Frau. Bis Hanna sich in einem Gespräch gegenüber Beate als rigorose Abtreibungsgegnerin outet.

Zwei Welten prallen aufeinander: Beates liberales und auf Selbstbestimmung zielendes Weltbild und Hannas reaktionäres Wertesystem scheinen unvereinbar. Die beiden Ärztinnen tragen einen offenen Streit aus, der vor den Augen der gesamten Stadt zur Schau gestellt wird.

In FRAUENSACHE werden die aktuellen Diskussionen über Schwangerschaftsabbrüche und das Werbeverbot für diese mit dem gesellschaftlichen Vormarsch der Ideen und Standpunkte der Neuen Rechten verknüpft. Das Stück zeigt, wie sehr das Thema Schwangerschaftsabbruch politisch und ideologisch aufgeheizt ist - oftmals ohne echtes Verständnis für die betroffenen Frauen.

Unterschiedliche Positionen werden gleichermaßen ins Visier genommen und zugleich gespiegelt, wie sich inzwischen fast jeder öffentliche Diskurs über Frontenbildung und Echoräume, Social Media und (Hass-)Kampagnen erschöpft. Gleichzeitig nehmen geistige Verarmung und Enge zu.

Erstmals haben Lutz Hübner und Sarah Nemitz ein Stück für eine ausschließlich weibliche Besetzung geschrieben und zeichnen mit den sechs Frauenfiguren eine kluge Analyse gegenwärtiger Stimmungen in unserer Gesellschaft.

Karten-Vorverkauf über Reservix

Erste Adresse für den Ticketkauf: Berne´s Altstadt Hotel

 

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Der Zweifel nagt - und ist ein Lichtschein am Theaterhimmel, von Susanne Yvette Walter

Das Winterstück „Zweifel“ der Studiobühne unter der Regie von Achim Enchelmaier hatte am Wochenende Premiere. An den beiden kommenden Wochenenden ist es noch sechs Mal zu sehen.

Jetzt im März ist es tatsächlich so weit, dass die Besigheimer Studiobühne mit ihrem Winterstück „Zweifel“ von John Patrick Shanley auf die Bühne im Steinhauskeller treten kann. Noch im Programmheft ist zaghaft vom „Lichtschein am Theaterhimmel“ die Rede – ein Wink auf die Hoffnung, bald wieder vor reichlich Publikum auftreten zu können. Aus dem vorsichtig formulierten „Lichtschein am Theaterhimmel“ wurde ein Kometenschweif direkt über dem Steinhaus von Besigheim bei der Premiere am Freitagabend.

Regisseur Achim Enchelmaier, der viele Stücke der Besigheimer Studiobühne mit einem Schatz an Erfahrung inszeniert, erzählt, warum er „Zweifel“ zum Winterstück 2022 der Besigheimer Studiobühne ausgewählt hat: „Zweifeln kann man an allem, und das ist auch präsent im Stück. Schön ist, dass es ein Kammerstück ist für vier Personen. Es ist gemacht für enge Räume und ein Minimum an Requisiten, Das Augenmerk liegt auf den Dialogen, was natürlich eine sehr große Herausforderung für die Schauspieler ist. Ich verlange ihnen da deutlich etwas ab, gerade, weil ich den Text genauso so wie er ist, beibehalten habe.“

Perfekte Besetzung

Mehr noch hat Enchelmaier in seinem Ensemble genau die Schauspieler am Start, die von ihrem Wesen und ihrer Erscheinung her, perfekt in die Rollen passen. Claudia Scheday mimt die gestrenge und moralinsaure Schwester Aloysius, die im Kloster, wo das Stück spielt, einer Oberin gleichkommt. Sie und Emily Zundel in der Rolle der Schwester James bilden die perfekte Achse zwischen der Oberin, die alles besser weiß und der kleinen Nonne mit dem großen Herzen und einem reinen schwärmerischen Wesen.

Zwischen beiden steht Vater Flynn (Damian Bielat), der im Kloster beliebt ist für seine unkonventionelle Art und sich zugleich verdächtig macht, weil er den einzigen farbigen Jungen im Kloster zu sich ins Pfarrhaus gebeten hat. Schwester James (Emily Zundel) schöpft Verdacht auf Missbrauch. Sie spricht mit dem Jungen, als er aus dem Pfarrhaus kommt und er eine Alkoholfahne hat. Dass die eine andere Ursache haben könnte, hofft Schwester James inständig und dennoch nagt der Zweifel an ihr. Es knistert im Gewölbekeller des Steinhauses. Die Dialoge fesseln. Man kann die berühmte Stecknadel fallen hören.

Schwester Aloysius wird zur Schlüsselfigur im Stück mit ihrer gestrengen Rolle als Hüterin von Anstand und Moral. Das Programmheft spricht sogar von ihrer „geradezu inquisitorischen Art.“ Damit macht sie sich tatsächlich zwanghaft zur Kämpferin gegen den Verlust bürgerlicher und rechtsstaatlicher Garantien. Es bröckelt. Im Kloster und draußen in der Welt. Werte werden wertlos mit Blick auf Krieg und Seuchen und Unvorstellbares wird mit einem Lidschlag Realität. Und dennoch ist es ein vorgegebener Kampf, den sie führt, ein Kampf gegen Sitten- und Werteverlust, ein Kampf, der dem gegen Windmühlen gleicht und ihrem Narzissmus dient.

Stück lag zwei Jahre im Schrank

Das Stück „Zweifel“ hat tatsächlich den Pulitzer Preis bekommen. Zwei Jahre lang lag es bei Regisseur Enchelmaier jetzt im Schrank wegen der Coronalage. Um einfach wieder einen Akzent zu setzen, begann das Ensemble mit den Proben, obwohl die Weiterentwicklung in der Pandemie noch nicht absehbar war. Dennoch gingen Regisseur und Schauspieler davon aus, dass sich die Lage längerfristig so verbessert, dass „Zweifel“ aufgeführt werden kann. Tatsächlich gibt ihm die aktuelle Corona-Entwicklung recht. Neunmal will die Besigheimer Studiobühne das Stück „Zweifel“ ins Steinhaus bringen, nach diesem noch an den folgenden zwei Wochenenden, jeweils mit Freitagabend im Steinhausgewölbekeller in Besigheim.

Auf den Fleiß seiner Schauspieler, was das Lernen und Interpretieren von Texten angeht, kann sich Enchelmaier verlassen. „Ich habe es so inszeniert, dass die Neugierde auf das Stück ,Zweifel‘ aus der Feder von John Patrick Shanley groß ist.“

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2022 - Zweifel, unser Winterstück

Herbst 1964, New York: Schwester Aloysius leitet eine kirchliche Schule, an der der sympathische und beliebte Vater Flynn als Lehrer arbeitet. Mit seinen modernen Ansichten ist er der Schulleiterin ein Dorn im Auge. Als die junge und naive Schwester James, die ebenfalls dort unterrichtet, ihr von Flynns freundschaftlichem Umgang mit dem farbigen Schüler Donald Muller berichtet, ist ihr Misstrauen geweckt. Zwischen Schwester Aloysius und Vater Flynn hin- und hergerissen wird die leicht zu verunsichernde Schwester James nach und nach zum Spielball in einem erbitterten Kampf um die „Wahrheit“.
„Doubt“ (so der Originaltitel) feierte im Jahr 2005 sensationelle Erfolge am Broadway.
Das Stück erhielt neben zahllosen weiteren Auszeichnungen den renommierten Pulitzer Preis und den Tony Award. „Zweifel“ ist ein Stück von heute. Es ist ein Stück über Rassenproblematik und Bildungsmisere, über Gleichberechtigung und den Kampf der Geschlechter. In jedem Fall hat John Patrick Shanley ein intelligentes und provokantes Stück vorgelegt.
Ganz sicher ist „Zweifel“ ein Stück über die Kirche und auch über die Welt nach dem 11. September. Die geradezu inquisitorische Art und Weise, mit der Schwester Aloysius ihren einmal geschöpften, äußerst vagen Verdacht verfolgt, erinnert auch an den Verlust bürgerlicher Freiheiten und rechtsstaatlicher Garantien im vorgeblichen Kampf gegen den Terror.

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Facetten der Flucht und ihre Folgen

Im Winter widmet sich die Besigheimer Studiobühne manchmal gern einem sozialkritischen Stoff, noch dazu, wenn er ein politisch aktuelles brisantes Thema berührt. In der jüngsten Produktion „Phantom“ geht es um eine Frau mit Flüchtlingshintergrund und ihren persönlichen Kampf im Dschungel der Vorurteile in der neuen Heimat.. Am Freitag, 17. Februar um 20 Uhr ist Premiere.

 Als das Asylthema in Deutschland begann hochzukochen, stieß Claudia Hermann von der Besigheimer Studiobühne zufällig auf ein Stück von Lutz Hübner, den viele als Autor von „Frau Müller muss weg“ kennen. Die berühmte Vorlage auch für einen Film, machte Claudia Hermann aufmerksam auf ein zweites Stück desselben Autors, das sich in eine geflüchtete Frau und ihre vielschichtige Problematik in ihrer neuen Heimat hineinversetzt.

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